Seilwinde

Das Schweizer Winden-Kompetenzzentrum

Auf keinem anderen Flugplatz in der Schweiz werden so viele Windenstarts durchgeführt wie in Amlikon.
Für uns ist der Windenstart die bevorzugte Startart und auch für Streckenflüge häufig die erste Wahl.

Unsere Flugschüler profitieren dank dem Windenbetrieb von tiefen Ausbildungskosten. Auch die Mehrheit der Passagierflüge werden «ab Winde» durchgeführt.
Unser Windenbetrieb ist hoch routiniert. Davon profitieren auch Gruppen, die bei uns Passagierflugtage durchführen, sowie externe Piloten, die bei uns den Windenstart erlernen oder auffrischen möchten.

Wie funktioniert der Windenstart?

Ausziehen der Seile

Am einen Ende der Piste steht die Seilwinde. Bis zu 6 Seile werden mit einem Fahrzeug zum Startplatz am anderen Pistenende gezogen. Am Seilende befindet sich ein genormter Ring, mit dem das Seil am Segelflugzeug eingeklinkt wird. Die Winde spult das Seil nun auf die Seiltrommel auf und beschleunigt dabei das Segelflugzeug in wenigen Sekunden auf eine Geschwindigkeit von 100 bis 120 km/h.

Start an der Seilwinde

Der Pilot steuert das Flugzeug nach dem Abheben in einer steiler werdenden Flugbahn (bis 45°) in Richtung Himmel. Das Ausklinken des Seils erfolgt bei einem bestimmten Seilwinkel automatisch, der Pilot kann jedoch das Seil jederzeit manuell ausklinken. Nach dem Klinken öffnet sich am Seil ein kleiner Fallschirm, das restliche Seil wird von der Winde eingezogen.

Kurz nach dem Ausklinken

Unsere Sechstrommel-Seilwinde

Seit 1995 ist in Amlikon eine 6-Trommelwinde der holländischen Firma Busio in Betrieb. Damit können 6 Flugzeuge zum Start bereit gestellt und in wenigen Minuten auf eine Höhe von 400 – 500 Meter über Grund gezogen werden. Die stufenlose Kraftübertragung und eine Seilkraftmessung machen den Windenstart komfortabel und sicher. Dank der hohen Antriebsleistung können auch schwere Doppelsitzer sicher gestartet werden.

6-Trommel-Winde

Effektiv und leise

Wir sind mit unserem Arbeitspferd in der Lage, mehr als 25 Flugzeuge pro Stunde in die Luft zu befördern. So entstehen kaum längere Wartezeiten vor dem Start. Unsere Anwohner schätzen die geringen Lärmemissionen unseres Windenbetriebs. Wir haben deswegen auch keine Einschränkungen bezüglich Betriebszeiten für Windenstarts. Auch an Feiertagen, an denen Motorflüge verboten sind, wird bei uns geflogen.

Ökonomisch und ressourcenschonend

Führerstand der Winde

Der ökonomische Vorteil des Windenbetriebes wird deutlich, wenn man den Treibstoffverbrauch der beiden Startarten Windenstart und Flugzeugschlepp vergleicht. Ein Windenstart, inklusive Seilausziehen, verbraucht ca. einen halben Liter Treibstoff. Ein vergleichbarer Flugzeugschlepp verbraucht bis zum 10-fachen an Treibstoff.

Wir machen aus dem Windenstart jedoch keine Glaubensfrage. Ist der Anschluss an thermisch gute Gebiete mühsam oder ab der Winde nicht erreichbar, wechseln wir zum Flugzeugschlepp. Dank immer besserem Flugmaterial ist es uns in den letzten Jahren immer öfters gelungen, auch grosse Strecken ab der Winde zu realisieren. So gehören Flüge von über 500 km ab der Winde nicht mehr zur Seltenheit.

70% bis 80% aller Segelflugzeugstarts in Amlikon erfolgen an der Winde.

Technische Daten

Motor
Sechszylinder Turbodiesel mit Ladeluftkühlung

Motorleistung
222 kW / 300 PS

Kraftübertragung
Hydrodynamischer Drehmomentwandler

Seillänge
1100 m

Starthöhe (ASK-21, doppelsitzig)
bis 450 m ü. Grund