„Z hoch und z schnell, vorem Hangar isch de niemols am Boden“, hört man aus der versammelten Schar, die sich um den Startplatz tummelt. Alle schauen gespannt auf die anfliegende ASK-21, welche mit „Anstechen“ versucht, den zu steilen Anflugwinkel zu verkleinern. Die Punktrichter stehen allesamt bereit. Immer noch zu schnell gleitet der Flieger in wenigen Metern über Boden der Ziellandelinie entgegen. Nur knapp ein Meter über dem Gras passiert das Segelflugzeug den Sägemehlstreifen. Kurz danach zieht der Pilot am Höhensteuer, und das Heckrad berührt den Boden. Die Punktrichter melden eine Distanz von 4.3 Metern. Ein Spitzenwert. Genau genommen der zweitbeste nach dem von Regula. Doch der aufmerksame Cumulüsler bemerkte, dass da nur das Heckrad touchierte. Und der Flieger danach nochmals 30 Meter weiter flog. Die ersten Piloten beschweren sich schon bei den Punktrichtern, andere studieren nochmals das Wettbewerbs-reglement. Ging hier alles mit rechten Dingen zu und her? Weist unser ZLK-Reglement Lücken auf?
Die Zielandekonkurenz 2020, der Abschluss einer erfolgreichen Segelflugsaison bot alles was, man von diesem traditionellen Plauschwettbewerb erwarten konnte. Allerhand zu diskutieren, beste Verpflegung, gemeinsames Pistenflicken und natürlich viel Spass und Spannung. Einzig der Nebel verschonte uns dieses Jahr.
Am Samstag, 17. Oktober versammelten sich 21 motivierte Piloten auf dem Flugplatz Amlikon. Sandro Fankhauser, der letztjähriger Sieger der ZLK und somit unser diesjähriger Konkurrenzleiter, erläuterte nochmals die Regeln und verloste die Startreihenfolge. Alle Piloten machen zwei Ziellandungen. Jeder Meter, den man hinter dem Sägemehlstreifen aufsetzt, gibt einen Punkt. Wer vor der Linie aufsetzt, bekommt dazu noch hundert Punkte obendrauf. Der Pilot mit den wenigsten Punkten gewinnt. Zu gewinnen gibt es, neben Ruhm und Ehre, den ZLK-Wanderpokal. Andererseits wartet auf den Verlierer die rote Zipfelkappe. Der einzig wahre Verlierer diese Anlasses ist aber nur der unglückliche 13. Platzierte. Dieser ist nämlich für das Schreiben dieses Berichts zuständig. Aber ja, wie gross ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass man bei 21 Piloten genau Dreizehnter wird. Genau, dieser Meinung war ich auch!
Der Wettkampf
Nach der ersten Runde ging Regula Ullman mit 4.0 Metern und somit der besten Landung in diesem Jahr in Führung. Jedoch folgten ihr Sandro Fankhausner, Yves Schnetzer und Thomas Debrunner mit nur wenigen Punkten mehr. Zum Auftakt in die zweite Runde nahm Felix Kübler schon mal die Spannung aus den hinteren Reihen der Rangliste. Als einziger Pilot mit zwei Landungen vor der Linie sicherte er sich den letzten Rang und somit die rote Zipfelmütze. Der erste Platz blieb bis zum Ende spannend. Schlussendlich gingen jedoch alle Favoriten zu viel Risiko ein und landeten vor dem Sägemehl. Dies war zugunsten von Baschi Hess, welcher mit zwei soliden Landungen (10.5m+4.5m = Total 15m) den ersten Platz für sich entschied. Herzliche Gratulation.
1. Rang: Baschi Hess
2. Rang: Hannes Grünig
3. Rang : Roger Brunner
Zipfelmütze: Felix Kübler
Dank
Zum Schluss möchte ich Sandro Fankhauser ganz herzlich für die Organisation der diesjährigen ZLK sowie Samuel Wirth für das Kochen und allen Sponsoren für den feinen Kaffee & Kuchen danken! Baschi Hess wünsche ich jetzt schon viel Erfolg beim Organisieren der ZLK 2021!