Von Sam Müller
Am vergangenen Freitag, dem 13. Juli ging die bereits achte Durchführung des schweizweit einzigartigen J+S-Segelflug-Camps zu Ende. Dank der grosszügigen Unterstützung des Thurgauer Sportamts hatte die Segelfluggruppe Cumulus die Freude, zehn Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren in die Schönheit des Segelflugsports einzuführen.
Nach Ankunft und Bezug der Unterkunft auf dem flugplatzeigenen Camping folgte eine theoretische Einführung in das Segelfliegen. Es wurde gelernt, wie sich ein Segelflugzeug im Raum steuern lässt und wie sich ein Pilot in demselben orientiert.
Nach dem ausgezeichneten Mittagessen ging es frisch gestärkt zu den ersten Flügen. Mit dem Schleppflugzeug flogen die Jugendlichen ca. tausend Meter über den Platz. Mit soviel Luft unter den Flügeln war genügend Zeit, die Theorie vom Vormittag in der Praxis zu erkunden. Dank den drei engagierten Fluglehrern war dies jeweils drei Kandidaten gleichzeitig möglich. Die am Boden gefesselten Jungs und Mädels wurden in der Zwischenzeit vom Flugdienstleiter in die Kunst der Bodentätigkeiten eingeführt. Sie lernten Flüge zu erfassen, Flugzeuge am Boden zu manövrieren und Starthelfer zu sein.
Der intensive erste Tag wurde mit einer wunderbaren Grillade abgeschlossen.
Auch der zweite Tag startete mit einer Theorielektion, die aber kürzer ausfiel. Noch am Vormittag wurde der Flugbetrieb wieder aufgenommen. Erneut wurden Flugzeugschlepps durchgeführt.
Am Mittwoch folgte dann die Einführung in die Spezialität des Flugplatz‘ Amlikon: der Windenstart. Damit folgte eine neue Herausforderung im Bodenbetrieb, der von den Jugendlichen bereits weitgehend autonom geführt wurde. Da mit drei Segelflugzeugen geflogen wurde und der Windenstart nur bis ca. 380 Meter über Grund kommt, mussten laufend Starts durchgeführt und gelandete Flugzeuge aus der Piste geschoben werden.
Zum krönenden Abschluss des Tages wurde die Lufthansa Aviation Training (ehemals Swiss Aviation Training) besichtigt. Die Gelegenheit, eine simulierte Kabinen-Evakuierung nach Notwasserung nachzuspielen, wurde mit Elan beim Schopf gepackt.
Aufgrund des ausgezeichneten Wetters konnte an jedem Tag ausgiebig und intensiv geflogen werden. So wurde für den Rest der Woche das fliegerische Können sowohl an der Winde als auch im Flugzeugschlepp verfeinert. Damit konnte jeder Jugendliche am Ende der Woche ca. 4 Stunden Gesamtflugzeit und rund 15 Flüge in sein Flugbuch einschreiben.
Erschöpft aber glücklich und um eine einmalige Erfahrung reicher konnten die neun Teilnehmer und die Teilnehmerin am Freitagabend von ihren Eltern in Empfang genommen werden.
Übrigens: LSPA ist der weltweit eindeutig zuordenbare ICAO-Flugplatz-Code für den Segelflugplatz Amlikon.